Ostern 2018 im Wald




Über Ostern 2018, Ende März habe ich eine 36 Stunden Tour in den Wald gestartet. Mit einer Lastenkraxe (von Tatonka) und 20kg Gepäck ging es auf dem Fahrrad los in den Wald.
Weil für die erste Nacht nur 1°C angesagt war, hatte ich meinen 3,5 kg schweren Alexika Aleut Schlafsack mitgenommen. Dazu zum ersten mal ein Beil (eine Fiskars X-7XS mit 680g). Außerdem wollte ich mir etwas Luxus gönnen und habe einen 800g schweren Klapptisch (irgendwann gekauft bei Lidl) mitgenommen.

Im Wald angekommen habe ich das Fahrrad im Gebüsch versteckt und bin zu Fuß weiter gelaufen. Es war das erste mal im Wald seit über einem halben Jahr.
Auf der Suche nach einem ruhigen Lagerplatz wollte ich einen kleinen Bach queren, unbedingt dort wo kein Weg ist. Der Bach ist zwar nur ca. 1,50 m breit, aber die Ufer sind steil und das Wasser ca. 50cm tief. Mit 20kg Gepäck auf dem Rücken konnte ich da nicht drüberspringen.
Also habe ich den Rucksack zuerst rüber geworfen. Der kam drüben an und rutschte gleich wieder zurück in's Wasser. Wo er abtrieb und langsam unter zu gehen drohte. In einer Panikreaktion bin ich hinter her gesprungen und habe den Rucksack aus dem Wasser gefischt.
Ein paar Teile und auch der Schlafsack waren feucht. Trotzdem habe ich in der Nacht so sehr geschwitzt, daß ich mit offenem Schlafsack gepennt habe. Vermutlich hätte ich vorher meine Klamotten ausziehen sollen.

Der Ostersamstag war ein traumhafter Tag mit angenehmen, trockenen 12°C und strahlendem Sonnenschein. Ich habe das Lager aufgebaut gelassen und erkundete die nähere Umgebung. Vom letzten großen letzten Sturm Friederike liegen noch viele Sturmschäden im Wald. Auf dem Weg durch den Wald bin ich langsam vorgegangen und habe immer die Baumkronen um mich herum nach schräg stehenden Bämen Ausschau gehalten. Es ist zwar unwahrscheinlich das ein, auf halb acht hängender Baumriese ausgerechnet an einem windstillen Tag herunter kommt, aber deswegen muss man ja trotzdem nicht in seine Nähe begeben.
Nachahmern sei gesagt: Vorsicht Lebensgefahr!

Nach meinem Reinfall in den Bach habe ich 100m weiter eine Naturbrücke über selbigen gefunden. Auch habe ich an dem Tag noch allerlei Bushcrafttechniken ausprobiert. Ich habe Birkensaft gezapft, Wasser filtriert und einen Bushcraftersitz gebaut.

Die zweite Nacht im Wald bin ich gleich eingeschlafen. Diesmal bin ich nackig in den Schlafsack gekrochen und habe nur eine Sturmhaube über den exponierten Kopf gezogen. Mir war die gesamte Nacht lang angenehm warm. Leider wurde ich schon um 4:30 Uhr von einem blöden Vogel geweckt. Die gibt's halt auch im Wald! ;-)

Alles in allem war es ein tolles Wochenende und ich brauchte erstmal den gesamten Ostermontag um mich von den ungewohnten Strapazen zu erholen.









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#001: Naturbruecke
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#002: Verwuesteter Wald nach Friederike [Panorama]
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#003: Wasser filtrieren









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#004: Birkensaft zapfen
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#005: Ausbeute am naechsten Tag
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#006: Lagerplatz mit Tarp und Haengematte